Der griechische Berg Parnass steht in der europäischen Geistesgeschichte als Sitz des Gottes Apollon und der Musen sinnbildlich für künstlerische Höchstleistungen. So hat sich der Begriff auch in musikalischen Zusammenhängen etabliert. Entsprechend wählte François Couperin den Titel «Le Parnasse» für seine musikalische Verneigung vor Arcangelo Corelli, dem stilprägenden Meister der Triosonate. Den Anspruch, in neue Sphären vorzustossen, bezeugen auch Telemanns «Nouveaux Quatuors», welche barocke Formkonventionen und französischen Esprit spielerisch verbinden. Neue harmonische Farben erkundet «L’art de la modulation» von François-André Danican Philidor. Der geniale Schachspieler zeigte mit dieser Quartettsammlung, dass seine Kombinationskunst weit über das königliche Spiel hinausragt.