Verklärte Nacht
Sarah Christian Violine
Maximilian Hornung Violoncello
Herbert Schuch Klavier
Arnold Schönberg
Verklärte Nacht, op. 4 in der Fassung für Klaviertrio
von Eduard Steuermann
Mit Werkerklärung
«Verklärte Nacht» schildert ein Paar, das ihm Mondschein spazieren geht. Sie eröffnet ihm dabei, dass sie von einem anderen Mann schwanger ist; er jedoch vergibt ihr und sagt, sie werde das fremde Kind «mir, von mir gebären; / Du hast den Glanz in mich gebracht, / Du hast mich selbst zum Kind gemacht.» Es ist ein überraschend wohltuendes Ende unter den vielen tragisch endenden Tondichtungen. Schönberg
schrieb sie 1899 auf ein Gedicht Richard Dehmels, das in der Partitur aber nicht weiter erscheint, dessen wichtigsten Ereignisse jedoch erkennbar bleiben. Wie Wagner verwendet er Leitmotive, die sich im Lauf des Stücks verändern. Dabei entwickelt Schönbergs Musik eine ergreifende Stimmungsdichte. Und wenn sie hier auch kaum autobiographisch sein dürfte, so erzählt sie doch aus dem alltäglichen Leben
eines jungen Paars. Der Pianist Eduard Steuermann, Onkel übrigens des Dirigenten Michael Gielen, hatte das Streichsextett für Klaviertrio umgearbeitet.
Er hatte in Berlin bei Schönberg und später auch kurz bei Anton Webern Komposition
studiert, emigrierte wie sein Lehrer vor den Nazis in die Vereinigten Staaten und starb
in New York.
2x hören
Mit der Reihe «2x hören» beschreitet das Festival neue
Wege. Hier wird ein Werk erst aufgeführt, dann von
Musikexpert:innen analysiert und anschliessend nochmals
in einer anderen Version gespielt – eine einmalige
Gelegenheit, Musik mit geschärftem Verständnis
neu zu erleben.
Daten 2x hören:
Samstag, 5. Juli um 17.00 Uhr und 20.00 Uhr
Samstag, 12. Juli um 17.00 Uhr und 20.00 Uhr