Robert Hunger-Bühler Regie

 

Robert Hunger-Buehler wuchs in Sommeri und Aarau mit fünf Geschwistern auf,  trieb mancherlei Sport wie Kunstturnen, Leichtathletik, Boxen, Geländelauf, Fussball, spielte bei den Inter-Junioren des FC Aarau und erlernte das Posaunenspiel. Seine Laufbahn als Regisseur und Schauspieler begann in Wien. Dort gründete er zunächst die Theatergruppe 85. Im Theater am Belvedere, der kleinsten Kleinbühne Wiens, lernte er als Schauspieler, Regisseur und Kartenabreisser sein Theater-Handwerk und trat dann den Avantgardegruppen «Ensemble-Theater» und «Werkstatt-Wien» bei. Es entstanden erste Live- und Video-Performances. 

Robert Hunger-Bühler trat er ein erstes Engagement in Bonn an und spielte fortan am Burgtheater Wien, der Volksbühne-Ost, der Schaubühne am Lehniner Platz, am Deutschen Theater Berlin, am Theater am Schiffbauerdamm Berlin, an den Kammerspielen München, am Théatre de Bobigny Paris und amSchauspielhaus Zürich über 100 Rollen in der Regie von ua. Jürgen Kruse, Peter Stein, Jossi Wieler, Klaus Michel Grüber, Andrea Breth, Luc Bondy, Stephan Pucher, Barbara Frey, Frank Castorf, Christoph Marthaler, Peter Zadek und Johann Simons. Seine Rollen waren ua. Hölderlin, Prinz von Homburg, Danton, Mephisto, Richard III, Shylock, Dionysos, Baumeister Solness, Willy Loman, Richard Wagner, Frankensteins Geschöpf oder Nathan der Weise.

Robert Hunger-Bühler erhielt zahlreiche Einladungen zum Berliner Theatertreffen und zu Internationalen Festivals.

Immer wieder ist er als Regisseur tätig ua. für «Ubu Rex» von Alfred Jarry und «Automat» von Julien Green am Theater Freiburg i. Br. (Bühne Stefan Mayer), «Oblomov» von Gontscharov am Schauspielhaus Zürich (Bühne Peter Zumthor) und für «Lokalbericht» von Hermann Burger am Theater Tuchlaube und der Alten Reithalle Aarau.

Robert Hunger-Bühler spielte in über 50 Kino- und Fernsehproduktionen, u.a. in den Kinofilmen «Unter dir die Stadt» (Festival Cannes 2010), «Labyrinth des Schweigens», «Orpheline» und«Vakuum». Für seine Darstellung des «Giacomo Casanova» erhielt er den Preis als bester Schauspieler am Filmfestival Varna. Er agiert auch regelmässig als Rezitator für musikalisch/literarische Produktionen ua. für das Lucerne Festival und das Ensemble Contemporain Paris.

Vielfach wurde er ausgezeichnet, u.a. mit dem Schweizer Theaterpreis als «Herausragender Schauspieler» des Bundesamtes für Kultur in Jahr 2015 und 2016 vom Kuratorium Aargau mit einem Werkbeitrag für sein künstlerisches Schaffen.

Als Autor erschien zuletzt der Gedichtband «Herzschlag-Zeit» und 2018 seine Monografie «Den Menschen spielen» (Limmat Verlag).

Robert Hunger-Bühler ist Mitglied der Deutschen Akademie der Darstellenden Künste und der Europäischen Film Akademie.