Konzert für Saxophon und Orchester

Edward Gregson  (1945 *)


Freude am Saxophon

Edward Gregson hat sich zuerst mit seinen Werken für Blechbläserensem- bles einen Namen gemacht, hat aber auch in vielen anderen Gattungen Wesentliches geleistet. Besonders seine Instrumentalkonzerte sind von zahlreichen Solisten und Dirigenten aufgegriffen worden. Sein «Saxophone Concerto» ist dem japanischen Saxophonisten Nobuya Sugawa gewidmet, der es am 10. Mai 2006 mit dem BBC Philharmonic Orchestra unter der Leitung von Clark Rundell in Manches- ter uraufführte. Es war übrigens Douglas Bostock, der Edward Gregson mit Nobuya Sugawa in Tokyo bekannt gemacht hat und auch die Idee für die Komposition des Werkes lieferte.

Im Werk, dessen drei Sätze ohne Pausen aufeinander folgen, halten sich vitale Rhythmik und lyrischer Gesang die Waage. In der langsamen Einleitung verwendet Gregson aleatorische Techniken, d.h. er lässt einzelne Instrumente ihre Figuren frei und unabhängig voneinander wiederholen; anderswo bedient er sich einer traditionelleren Schreibweise. Die Ecksätze werden auf dem Alt-, der langsame Mittelsatz auf dem Sopransaxophon gespielt; dadurch wird nicht nur das klangliche, sondern auch das expressive Spektrum des Stückes beträchtlich erweitert. Durch Jazz- und Walzer-Anklänge im ersten Satz und ein zartes Siciliano im zweiten kommen ausdrucksstarke Tanz-Assoziationen ins Spiel, mit vielen effektvollen Soli für verschiedene Orchesterinstrumente. Kurz vor dem Ende des energischen Finales wird die verträumte Einleitung des ersten Satzes wieder heraufbeschworen; danach wirken die Schlusstakte des Konzertes umso brisanter.

(Text: Peter Laki)